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PREVIEW 2023: ppt-Poetryclip.de zum 30.Jubiläum des Slamgedichts "INFLATION"

Podcast-Interview 2022 über das Projekt "POESIEPANDEMIE -LYRIK LEBT WEITER!"

Das Socialmedia-Slamgedicht von 2022: "SYMBOLPOLITIK (POLITLYRIK IST BLUTLYRIK)"

Preisrede "DIREKTE DICHTUNG" – WAS IST DENN DAS ??? anläßlich des 1. Nahbellpreises 2000


NEUROPOESIE: "Direkte Dichtung" seit 1989

Als ich vor 30 Jahren auf der Suche nach Autoren war, die meine Seele berühren und bereichern sollten, erschien mir sowohl die meiste Poesie als auch esoterische, mystische Literatur schlichtweg zu kryptisch: Ich wollte weder verkopfte Metaphern noch paradoxe Koans knacken, ich sehnte mich nach einer klaren, direkten Sprache, die mitten ins Herz trifft. (...) Die Dichtung erschien mir entweder wie eine kitschige, religiöse Hypnose oder sie war zu banal, zu unpsychologisch, zu gereimt und zu unexistenziell. Billige Metaphysik und Metaphernwahn überwiegten in allen Stilen aller Epochen. Ich suchte nach einer Sprache, die meine eigenen seelischen Zustände unverschnörkelt auf den Punkt bringen konnte. Eine Sprache wie Medizin für die Seele! Aus diesem Ehrgeiz heraus entwickelte sich die Neuropoesie als "direkte" Dichtung, also als antimetaphysische und antimetaphorische Dichtung, die weder hermetisch noch trivial sein sollte. Weder Geheimniskrämerei noch eindimensional. Tabulose Dichtung. Empörte Dichtung. Ekstatische Dichtung. Politische UND spirituelle Dichtung in einem! Die meisten zeitgenössischen Dichter erzeugen bei mir regelrecht Hirnkrämpfe mit ihrer zwanghaften, ungewollt surrealistisch anmutenden Originalität ohne erkennbaren Sinngehalt, sind also nicht im geringsten Medizin sondern eher wie Gift für die Seele des Lesers, der nach verwertbaren Aussagen sucht. Und ich werde meinen eigenen "klaren", geheimnislosen Stil niemals ändern, um besser abzuschneiden im offiziellen Lyrikbetrieb.

Tom de Toys, im Essay: "NEUROPOESIE: ZUR VERTEIDIGUNG DER DIREKTEN DICHTUNG" (2015)

 

 


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"Als ich die Autorengruppe der Anthologie Downtown Deutschland 1993 auf der Mainzer Minipressenmesse (MMPM) erlebte, spürte ich einen konspirativen Geist, dessen Geheimnis sich mir kurz danach offenbarte: sie hatten dort die Idee der Literaturfestivals unter dem Schlagwort Social Beat entwickelt! Da ich damals als sehr expressiver Kölner Lyrikperformer bekannt war, wurde ich nach der Buchmesse dank der Vermittlung durch den Kollegen GrIngo Lahr eingeladen, auf dem 1.Berliner SB-Festival im selben Sommer aufzutreten. Zu jenem Zeitpunkt gab es noch keine verhärtete Lagerbildung zwischen den Bukowski-fanatischen Nordost-Autoren (die on stage meist besoffen waren und denen ich bald schon das Etikett Pimmelprosa verlieh), und den eher experimentellen Südwest-Künstlern rund um den Killroy Media Verlag, die von den Bukowski-Epigonen als zu intellektuell und akademisch empfunden wurden. Über diesen literaturtheoretischen Differenzen zerbrach die Bewegung letztlich schon Ende der 90er wieder, was ich persönlich sehr schade finde, da wir gerade durch diese große Bandbreite ein viel bunteres Publikum bedienten, als es ein einzelner Autor mit seiner Selbstvermarktung vermag."

Tom de Toys, Düsseldorf, den 6.12.2021 @ G&GN-INSTITUT (www.g-gn.de)